Kunst der Vermittlung.
Aus den Archiven des Filmvermittelnden Films

Une lecture du montage de Forty Guns

Frankreich 2004, 28 Min

Enthalten auf der französischen DVD von Samuel Fullers Quarante tueurs (Forty Guns, USA 1957), Produktion: Allerton Films, Carlotta Films, CNC; keine Untertitel

Yann Dedet, der Filme von Truffaut, Garrel, Stévenin und anderen geschnitten hat, schaut sich am 35mm Schneidetisch eine Kopie von Forty Guns an; er kommt vor allem auf Szenen zu sprechen, die auch in Douchets Analyse (Force de l’emotion, enthalten auf der gleichen DVD) zentral sind: Der Beginn des Films, bei dem die Brüder auf dem Feldweg von Barbara Stanwyck und ihren »40 Guns« überrascht wird; das Treffen in der Scheune, der Schluss des Films (und einige mehr).

Dedets Sprechen und Agieren wirkt ungeprobt und angenehm spontan. Im Einzelfall verlangsamt oder beschleunigt er Szenen. Wenn er länger über eine bestimmte Sequenz spricht, wird sie – wohl der besseren Qualität wegen (die Kopie am Schneidetisch ist anamorphotisch gestaucht, da der Film in CinemaScope gedreht wurde) – von DVD eingespielt.

Es wirkt so, als habe Dedet Fullers Film sehr häufig im Kino gesehen, sich aber auf diese spezielle Lektüre am Schneidetisch nicht ausdrücklich vorbereitet. Mehrfach ist er überrascht, dass eine Montage doch anders verläuft als er sie in Erinnerung hat. Dieses Staunen, die Begeisterung, auch das unterbrechende, lustbetonte Hin- und Herspulen setzt sich zusammen zu einem Bild von cinéphilem Umgang mit Bildern.