Neuigkeiten, Seite 3
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French and Saunders
Parodie und Filmvermittlung
Wo die Grenzen zwischen Parodie und Filmvermittlung verlaufen, ist wohl kaum eindeutig zu sagen. Die Sketche von »French & Saunders«, zwischen 1987 und 2005 im britischen Fernsehen ausgestrahlt, würde ich jedenfalls zu den aussichtsreichsten Anwärtern zählen. Mit ziemlichem Aufwand, oft albern, aber in den Beobachtungen von Inszenierungsbesonderheiten sehr genau, haben die beiden britischen Komikerinnen etliche Autoren, Filme und Genres imitiert. Eine Auswahl von »French and Saunders at the Movies« (weiteres findet sich leicht bei YouTube):
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Majestic Mikro Movies
Vier sehenswerte Video-Essays zur gestalterischen Arbeit mit der Kamera, auf YouTube
Über das Weblog Film Studies For Free erreicht uns der Hinweis auf vier Video-Essays, in denen auf interessante Weise gestalterische Mittel von Kamera-Einstellung, -Position und -Bewegung vermittelt werden. Die vier Filme des US-amerikanischen Kollektivs Majestic Mikro Movies sind auf ihrem YouTube-Kanal zu finden und behandeln…
Micro Movie Essay #1 -- Deep Focus
Micro Movie Essay #2 -- Shallow Focus
Micro Movie Essay #3 -- Tracking
Micro Movie Essay #4 -- Champs Contre Champs (Shot Counter Shot)
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Ein neuer filmvermittelnder Film über Theo Angelopoulos
TV Hinweis: Dienstag, der 17. August, 22:25 Uhr auf 3sat
Theo Angelopoulos – Dekor, Kostüme, Farben
Vor 20 Jahren, 1990, hatte Nicos Ligouris für den WDR Theo Angelopoulos bei den Vorbereitungen zu »Der schwebende Schritt des Storches« beobachtet. Das Resultat war ein 15minütiger Beitrag für das »KINOMAGAZIN« 1990. Anlässlich des 75igsten Geburtstages von Angelopoulos (Juni 2010) hat ihn der WDR jetzt mit einer längeren Fassung beauftragt. Der Film ergänzt seinen 2008 gedrehten Film über die Berliner Dreharbeiten zu Angelopoulos' »Der Staub Zeit«.
Sendetermin ist Dienstag, der 17. August, 22:25 Uhr auf 3sat.
Buch, Regie: Nicos Ligouris; Kamera: Dimitri Katsaitis; Ton: Epaminondas Chatzinikolis; Schnitt: Nicos Ligouris, Marion Kellmann; Produktion: Westdeutscher Rundfunk; Redaktion: Reinhard Wulf; 43.15 Minuten
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Experimentalfilme vermitteln
Zum analytischen und praktischen Umgang mit dem Kino der Avantgarde
Am 30.06.2010 tragen Stefanie Schlüter und Volker Pantenburg im Rahmen der Ringvorlesung "Orte filmischen Wissens: Filmkultur und Filmvermittlung im Zeitalter digitaler Neztzwerkkommunikation" an der Ruhr Universität Bochum vor.
Wenn von Filmvermittlung die Rede ist, wird das Kino oft umstandslos mit »Erzählkino« identifiziert. Dass es neben Spielfilmen eine große Vielfalt anderer Formen gibt – dokumentarische, experimentelle, ephemere – bleibt unberücksichtigt. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich mit seiner ausgeprägten filmvermittelnden Tradition hat die Prominenz der Konzepte von »Autor« und »mise-en-scène« zu dieser Verengung des Blicks geführt. Dabei zeichnet sich ein Teil der Experimentalfilmgeschichte gerade dadurch aus, dass unmittelbar mit dem filmischen Material gearbeitet wird. Es wird appropriiert und attackiert, durch Montagen gegen den Strich gebürstet, zu analytischen Motivketten verbunden... In vielen dieser Filme ist der Forschungsimpuls der Filmemacher und Künstler erkennbar, und wenn der Zuschauer diesen Impuls aufgreift, lernt er etwas über Filme und das Kino.
In unserem Vortrag wollen wir die vermittelnden Aspekte des Experimentalfilms aus zwei komplementären Perspektiven in den Blick nehmen. Zum einen soll das vermittelnde Potential der Filme selbst Thema sein: Was lässt sich aus einem Film von Peter Tscherkassky oder Gustav Deutsch, was aus einer Installation von Matthias Müller und Christoph Girardet über das Kino lernen? Zum anderen wird anhand eines Experimentalfilmworkshops mit Grundschülern dargestellt, wie sich die Rezeption von Avantgardefilmen mit der Produktion von eigenen gekratzten, bemalten oder animierten Filmen verbinden lässt.
30. Juni 2010, 18.15 Uhr, Hörsaal GABF 04/611
Ruhr-Universität, Bochum
[Flyer zur Ringvorlesung (PDF)]